Deutsche Meisterschaften 2015

Die Deutsche Meisterschaft im Wellenreiten fand dieses Jahr im Anschluss an den allgemeinen SurfcampBetrieb vom 3. bis 10. Oktober in Vieux Boucau an der französischen Atlantikküste statt. Somit hatten die meisten, die sich den Sommer dort um die Ohren schlagen, die Möglichkeit, teilzunehmen.

Im Vorfeld wurden die routinierten vdwl Starter schon im Mai aktiv und begannen erste organisatorische Überlegungen. Bis Ende August meldeten sich acht interessierte Starter aus den Reihen des vdwl und die Planungen bezüglich Unterkunft und Anreise wurden konkreter. Wie auch in den vergangenen Jahren konnten wir auf wettkampferfahrene Surfer wie Marcel Scholz und Stefan Parr zählen, die schon früh ihr Interesse bekundeten. Auch in den letzten Jahren dabei war Tom Winkels, der dieses Jahr zum ersten Mal zusätzlich in seiner Spezialdisziplin Bodyboard antreten wollte sowie Mascha Trietsch. Mascha konnte im letzten Jahr das Finale der Open Woman erreichen und startete dieses Jahr erstmals mit dem Longboard. Neu dabei in diesem Jahr war Kristof Göbel, der nunmehr seit einigen Jahren NonStop am Meer lebt und sein Können in der Open und Longboardclass zeigen wollte. Bei den Frauen traten Judith Lüdenbach und Nele Vogelmann als Newcomer an und in der Juniorclass kam Jonas Krempien mit nach Vieux Bocaux.

Ausserdem für den vdwl gestartet waren Konstantin Sturtzel, Tristan Schade, Marc Piwco, Friedrich Trost und Lennart Watzl.

In der Woche vor der DM verhießen die Vorhersagen nichts Gutes. Zuerst wenig bis keine Wellen und dann sollte gegen Mitte der Woche ein massiver Swell große und kraftvolle Wellen an die Biscaya schicken. Die Contestleitung hatte das Ridersmeeting auf den Sonntag verlegt und somit den Sonntag zum Layday ausgerufen. Die HeatAuslosung war für den vdwl zuerst nicht sehr erfreulich, da einige vdwl Starter gegeneinander antreten mussten. Tristan vs. Kristof und Stefan gegen Jonas in der Openclass, sowie Kristof gegen Konstantin in der Longbordclass.

Montag

Montag früh startete endlich der Contest und das gleich mit zwei Podien. Bei bestem Wetter und kleinen aber sauberen Konditionen konnten am Nordpodium die ersten Runden der Junioren sowie der Cadets gesurft werden. Für Jonas begann der Tag leider mit einem Platz drei im ersten Heat. Damit kam er in den Repecharge. Mit 4.8 Punkten konnte er sich hier den ersten Platz sichern und ins Viertelfinale einziehen. Der überragende Tim Elters sowie Joschua Holy ließen ihm im Halbfinale aber bei schwierigen Bedingungen keine Chance und somit musste sich Jonas mit dem 5.Platz begnügen.
Am Südpodium wurden die Longboards in Wasser geschickt. Im Heat 2 konnte sich Kristof erfolgreich gegen Dieter Gerards durchsetzen (hier war ihm eine Interference behilflich) und somit in die nächste Runde einziehen. Leider musste er dabei auch Konstantin hinter sich lassen, für den die DM somit beendet war. Überraschend schied Tristan als Letzter in seinem Heat aus und konnte somit in seiner Paradedisziplin leider keine weiteren Punkte sammeln. Bei den Frauen kamen insgesamt acht Starterinnen in der Longboardklasse zusammen und somit wurde direkt mit den Halbfinalen in den Contest gestartet. Judith schied bei kleinen Bedingungen gegen Mascha Trietsch, Josephine Holtermann und Lea Fröschle mit 3,67 Punkten aus. Nele konnte sich mit dem höchsten Heatscore unter den acht Starterinnen den Finalplatz sichern. Auch Mascha zeigte, dass sie auf dem Longboard keine absolute Novizin war und kam ins Finale. Dort konnte sie sich dann durchsetzten und sich den begehrten Titel sichern.

Dienstag

Am Dienstag starteten die Frauen in der Openclass am Südpodium. Die Wellen waren klein, verblasen und kraftlos. Bei diesen schwierigen Bedingungen kam Judith dennoch sehr gut zurecht und konnte sich in den Quarterund SemiFinals durchsetzen und wurde im Finale dritte hinter Mascha Trietsch und der Siegerin Laura Nickel.

Mittwoch

In der Nacht zu Mittwoch kam wie angesagt der neue Swell an. Der Contest wurde aufgrund zu massiver Bedingungen abgeblasen. Dies ließ den Wettkämpfern die Möglichkeit zu Ausflügen ins Baskenland, oder sich auf dem Campingplatz von den Strapazen der letzten Tage zu erholen.

Donnerstag

Am Donnerstag, dem letzten Contesttag, wurde die Openclass gefordert. Am Vormittag waren die Bedingungen sauber und groß, aufgrund der niedrigen Gezeit aber nicht einfach. Lennart konnte im ersten Heat mit einem beeindruckenden Wipeout auf der Outside zumindestens den Respekt der Punktrichter sicherstellen. In Heat zwei der ersten Runde konnte Jonas seine Vorerfahrungen aus den Juniorenheats ausnutzen und sogar zwei Routiniers auf die Plätze zwei und drei verweisen. Jonas wählte die richtigen Wellen mit dem meisten Potential und konnte mehrere Manöver gut platzieren. In diesem Heat schied Stefan Parr mit nur einer Wertungswelle aus. Auf dieser konnte er zwar mit einem BacksideTurn mit 5.8 den höchsten HeatScore ergattern, was aber für ein Weiterkommen nicht reichte.
Im dritten Heat kam Tom zusammen mit Jonas Bronnert souverän weiter, schied aber später aus.

Für Marcel galt es im vierten Heat eine harte Nuss zu knacken. Mit Alexander Tesch hatte er den Deutschen Meister von 2011 vor der Brust und somit spekulierten die restlichen Mitstreiter auf Platz zwei. Da Arne Berwinkl zuvor seinen Heat verpasst hatte wurde von Seiten der Contestleitung angeboten in Heat 4 zu starten. Dies hätte für Marcel und seinen Mitstreiter Sebastian Lehmann einen SeedingNachteil bedeutet und so legten die beiden Protest ein. Diesem wurde statt gegeben und der Heat wurde zu dritt gesurft. Alex Tesch konnte von Beginn an einige Wellen für sich verbuchen, nutzte jedoch das Potential der Wellen nicht recht und kam somit nicht zu wirklich guten Bewertungen. Die Strömung war stark und somit war es für die drei eher ein Glücksspiel um die wenigen guten Wellen mit genug Potential. Marcel konnte hier seine Erfahrung ausspielen und surfte auf einer unscheinbaren Rechten zwei gute Manöver. Der Topscore des Heats war gesurft. Alex Tesch wurde auf Platz drei verwiesen, da er keine Manöver kontrolliert beenden konnte. Er wurde somit hinter Marcel (Platz 1) und Sebastian Lehmann (Platz 2) aus dem Rennen geworfen.

In Heat 8 trafen dann Tristan und Kris aufeinander. Kris begann den Heat mit einer Bombe. Auf einer fetten Outside Welle konnte er nach beeindruckendem Take off jedoch leider keine Manöver platzieren. Bei dem Versuch, wieder rauszupaddeln, zerstörte die Lip nach einem verunglückten Durchtauchversuch sein Brett und somit war für ihn der Heat beendet. Tristan dagegen konnte sich mit einer soliden Welle für die nächste Runde qualifizieren, wo er dann aber ausschied. Am nachmittag wurde in immer noch großen, aber aufgrund des aufkommenden Onshores nicht mehr so sauberen Bedinungen die Senior Class gestartet. Dort gab es aufgrund von nur 5 Teilnehmern lediglich ein Finale ohne Vorrunden. Stefan Parr konnte auf einer Linken einige Cutbacks platzieren, jedoch kein radikales Manöver. Er landete hinter Tim Surtmann und Sebastian Lehmann auf Platz drei.

Besonderer Erwähnung gilt hier Mark Piwko. Mark wurde erst in diesem Jahr vdwl Mitgiled und surfte seine erste DM. Der frühere Kitesurfer und Exilspanier konnte sich in der Openclass mit konstanter Leistung bis ins Finale surfen. Eine beachtliche Leistung war das Halbfinale. Hier konnte er sich gegen Paul Günther und Lenni Jensen (kanarischer Jungspund) durchsetzen.

Im Finale hatten die Wettkämpfer mit schwierigen Bedingungen und ordentlich Strömung zu kämpfen. Jonas Bronnert setzte auf den Shorebreak, konnte hier jedoch nicht immer alle Wellen ohne Sturz beenden, was zu Punktabzügen führte. Weiter draussen waren Timing, Placement und Glück die Erfolgsgaranten. Mark erwische eine offene Welle mit genug Potential. Hier reichten ihm zwei Manöver, bei denen er mit absoluter Kontrolle die Welle aussurfte um sich eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Es wurde ein knappes Finale doch MArk konnte es für sich entscheiden mit dem Ergebniss:

Deutscher Meister 2015 ist Mark Piwko

Herzlichen Glückwunsch vom vdwl

 

Freitag

Am Freitag galt es keine Heats mehr zu surfen, jedoch konnten die Teilnehmer in guten Bedingungen noch auf ihre FreesurfKosten kommen. Abends fand die Siegerehrung mit anschließender Feier statt. Aufgrund der guten Gesamtleistung des vdwl Teams wurden wir DEUTSCHER VEREINSMEISTER 2015.

Die gesamte Veranstaltung war wiedermal gut organisiert hat dank vieler ehrenamtlicher Helfer allen Spaß gemacht.

Auch die Sandbänke spielten dieses Jahr mit, und trotz anfänglich schlechter Vorhersage war es insgesamt eine schöne Woche mit für Anfang Oktober noch sehr gutem Wetter. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Philipp Keese, der das vdwl Team betreut hat.

Ein weiteren Dank an Outside Surf Travel und speziell Patrik, der das Team großzügig mit gesunden Getränken unterstützt hat.

Nächstes Jahr sind wir wieder dabei und verteidigen unseren Titel!